mit dem Rad von Augsburg nach Istanbul

Kategorie: Vorbereitung

Fitnesstest – Rund um den Hochgrat

Ein erster (real world) Fitnesstest zu Ostern – da bietet sich das Allgäu an. Lange, steile Anstiege, die sich abwechseln mit hügeligem Auf und Ab – wer hier gut drüber kommt, kommt auch sonst überall durch, soweit meine Theorie (Schlammpisten mal ausgenommen).

Also bei schönstem Wetter das Auto bei Immenstadt abgestellt. Nicht so einfach, einen guten Parkplatz zu finden, der kostenlos ist (wichtig weil Schwabe) – also hier der Tip: Immenstadt Süd raus und dann gleich am ersten Kreisverkehr im Gewerbegebiet an der Iller entlang bis zur Wasserskianlage, da kann man in Ruhe den ganzen Tag sein Auto parkieren und am Abend nach der Tour noch gleich in Wasser springen.

Dann mit dem Bike weiter nach Blaichach und über Ettensberg die Nebenstraße nach Gunzesried hoch. Leider gleich mal15% Steigung aber landschaftlich schöner als die Hauptstraße, dazu noch praktisch verkehrsfrei. In Gunzesried im Dorfladen hab ich mich erst mal Allgäu-typisch versorgt mit einem Paar Kaminwurzen und zwei Semmeln („Brötchen“ für die norddeutschen Leser). Von da geht’s erst mal ganz angenehm weiter bis Gunzesried Säge. Ab hier ist erst mal Schluss mit Autos. Herrlich – weniger herrlich leider, dass die Straße zur Alpe Scheidwang immer steiler wird, mein Tacho friert die Anzeige irgendwann konstant bei 15% ein, und wenn ich nicht so schnaufen müsste, würde ich mir sicher Sorgen um meinen rasenden Puls machen. Auf den letzten 100 Höhenmetern hab ich immerhin ein paar mal eine gute Ausrede zum Absteigen, weil im Schatten noch Schnee auf der Straße liegt…

Dann endlich die Alpe auf 1300m, der höchste Punkt für heute. Pause auf der Almwiese, Bewirtung gibt’s so früh im Jahr noch keine, dann eine erste kurze Abfahrt Richtung Hitisau im Bregenzerwald, und ich war schon geneigt zu glauben, dass ich die nächsten Kilometer nur Kraft zum Bremsen brauche. Leider folgt dann auf den nächsten Kilometern ein Rauf und Runter auf einem schlammigen Trail mit einzelnen Schneefeldern.

Doch irgendwann wird aus dem Trail eine schmale Teerstraße, auf der ich ziemlich angesaftet nach Hitisau hinunter rolle. Von hier nach Oberstaufen und am Alpsee entlang zurück nach Immenstadt, was soll da schon noch groß kommen? Hätte ich mir die Tourenplanung genauer angesehen, dann hätte ich bemerkt, dass die Runde 1200hm hat und mein Tacho erst gute 800 anzeigt – also noch 400hm und etliche Kilometer to go. Von da war’s dann das üblich Allgäu-Auf und -Ab, das einen langsam zermürbt wenn die nötigen Körner fehlen. Die letzte Prüfung war dann bei Oberstaufen hoch zur Wasserscheide Rhein-Donau, ab da waren die Muskeln endgültig leer.

Also mit den letzten Reserven am Alpsee entlang, links und rechts überholen mich die eBiker mit entspannter Sitzhaltung. Am Strandbad dann erst mal ein Spezi im Liegestuhl, danach laufen die letzten 2 Kilometer zurück bis zum Parkplatz wieder recht flüssig!

Noch ein paar Fakten für alle die vorhaben die Runde selbst zu fahren:

Länge ca. 70 km, 1200 hm, maximale Steigung um die 15% (geteert). Wegen des Trails Richtung Hitisau für Rennrad ungeeignet, aber mit dem Gravelbike gut machbar.

Hier noch das das GPX File zum Download: Gunzesried- Hochgrat.gpx

Warten auf den Bus (also den Sommer)

Winter is‘ es und da macht das Radeln wenig Spaß. Friert mich halt immer so schnell und dann immer der Dreck und eine halbe Stunde geht schon für’s Klamotten an- und ausziehen drauf, ne ne, nicht das wahre. Aber weil rumsitzen und planen und am Rad rum tüfteln halt leider nix für die Form bringt hier mein neuestes Spielzeug: ein Rollentrainer.

Mal schauen ob’s was bringt, ich halt euch auf dem Laufenden!

Kreta

Ist das Training oder kann das weg?

Sportwoche auf Kreta (hauptsächlich Klettern und am Strand abhängen, kein Rad in Sicht weit und breit) – kann man das als ernsthafte Vorbereitung für eine Biketour bezeichnen?

Station gemacht haben wir in Sivas, einem Bergdorf im Süden Kretas mit zwei entscheidenden Vorteilen – bloß ein paar Kilometer zum Strand und ausreichend Tavernen mit kühlem Bier für die Verpflegung am Abend.

Die Klettergebiete verteilen sich auf den Süden der Insel, ausnahmslos Kalk mit nadelspitzen Griffen, sicher nicht jedermanns Sache:

  • Agroirafas Canyon – endet mit einer wunderschönen Bucht am Meer, also Badehose nicht vergessen
  • Plakias – klettern direkt über dem Strand, Badehose kann also im Auto warten
  • Kyra Virsi – hoch und wild in den Bergen gelegen, wegen der vielen kreisenden Geier immer in Bewegung bleiben
  • Kapetania – wir waren hier im Sektor oben am Pass, leider war so starker Sturm, dass an klettern nicht zu denken war. Unten am Meer liegt ein zweiter Sektor, Zufahrt über 10km steil abfallende Piste, Beruhigungsmittel zu empfehlen.

Noch ein entscheidender Tipp für alle die vorhaben auf der Insel zu klettern – für fast alle Klettergebiete führt die Zufahrt über mehrere Kilometer unbefestigte Bergstraßen, also unbedingt irgendwas im Stil eines Geländewagens mieten. Vierradantrieb ist nicht nötig, was zählt ist die Bodenfreiheit.

Lohnend also? Aus meiner Sicht ein klares ja. Trainingseffekt? Eher bescheiden… Spaßfaktor mit Meer, gutem Wetter und ölgetränktem griechischen Essen auf jeden Fall hoch. Aber entscheidet selbst, hier ein paar Impressionen vom Trip:

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Das Vilser Alm Desaster

oder

Schwer ist leicht was

Wetterbericht war gut für Montag, also eine Hike und Bike Tour in den Tannheimer Bergen geplant. Mit dem Rad zur Vilser Alm, dann hoch auf das Hundsarschjoch (heißt wirklich so!), dann den Gratweg hoch zum Vilser Kegel.

Nachdem vor 2 Wochen der Aufstieg zum Tegelberg so gut geklappt hat bin ich mit meiner Frau ganz zuversichtlich vom Parkplatz in Vils losgestartet. Der erste kleine Dämpfer kam dann bereits nach 20 Metern – entgegen anderslautender Infos hing am Wegweiser zur Alm ein Zettel mit „Montag Ruhetag“. Also kein Apfelstrudel auf der Hütte und auch kein frisches Bier…

Dann ging es auf dem Forstweg rein in den Anstieg. Und der hat es wirklich in sich! So anhaltend steil, dass ich gerade so mit dem kleinsten Ritzel hochkam. Es kam wie es kommen musste mit meinen 15kg Untergewicht – der Puls raste und die Speicher waren nach der Hälfte des Anstiegs leer. Als Aufbautour nach meiner Krankheit definitiv noch eine Nummer zu groß.

Schiebend und fahrend bin ich dann noch hoch zur Hütte wo wir uns erst mal in die herrliche Herbstsonne gesetzt haben. Übrigens gibt es an der Hütte einen 24*7 Selbstbedienungskühlschrank mit Getränken, Bergkäse und Landjägern, muss also auch am Ruhetag keiner Verhungern oder Verdursten.

Nach einer halben Stunde Pause nahmen wir dann doch noch den Aufstieg zum Joch in Angriff aber so recht kam ich nicht mehr vom Fleck – Flasche leer. Also leider nach nur 200 Höhenmeter umdrehen, zurück zur Hütte und einen Mittagsschlaf in der Sonne bevor wir mit den Bikes wieder runter ins Tal sind.

Also leistungstechnisch ein Desaster auf ganzer Linie und trotzdem ein wunderschöner Tag in den Bergen – kommt also immer auf den Blickwinkel an.

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